Von Claudia Gohrbandt, MAS Palliative Care (FHS)
Die Palliativversorgung zeichnet sich durch eine „ganzheitliche Betreuungsform“ aus. Das heisst, dass Bedürfnisse aus allen Lebensbereichsdimensionen (körperlich / seelisch-psychisch / sozio-kulturell / spirituell) im Fokus der Bemühungen Aller stehen. Menschen, die an einer nicht heilbaren Erkrankung leiden, setzen sich unter anderem intensiv mit existentiellen Fragen über das Leben und den Tod auseinander. Vielfach ist diese Auseinandersetzung begleitet von grosser Unsicherheit und Zukunftsängsten. Die Krankheitsverarbeitung bezieht sich nicht alleine auf den körperlichen Anteil. Alle weiteren Lebensbereichsdimensionen sind mitbeeinflusst. Während dieser Prozesse benötigen Körper, Geist und Seele Auszeiten der Stille für die Regeneration.
Als Klangmassage bezeichnet man die gezielte Übertragung von zumeist als angenehm empfundenen Klangschwingungen und Instrumentenvibrationen auf Körper, Geist und Seele eines Menschen. Die Betreuungsform muss sich für den Einsatz der Klangmassage eignen. Neben verschiedenen Musik- und Klanginstrumente kommt die menschliche Stimme zum Einsatz.
Ziel der Klangmassage ist, Menschen darin zu unterstützen in einen Zustand innerer Harmonie und Ausgeglichenheit zu gelangen, um körperliche und geistige Gesundheit im Sinne der Gesunderhaltung (Salutogenese) zu pflegen- oder diese, neben medizinischen und / oder naturheilkundlichen Massnahmen wiederherzustellen. Die Anwendung der Klangmassage unterstützt betroffene Personen in einen Zustand scheinbar vollständiger Passivität zu verfallen. Zur Erreichung dieser Ziele bedient sich die Klangmassage je nach Schule, verschiedener Techniken und Wegen.
Die Klangreise regt Wahrnehmungen an, die zu individuellen Gefühlsbewegungen führen. Sie erfüllt die Sehnsucht nach Stille, lehrt uns das Körperempfinden mit Gefühlen in Einklang zu bringen. Die Schwingungen des Klangs werden in kleinen Wellen von flüssigen auf feste Strukturen im Körper übertragen. Die Anwendung der Klangmassage kann zu überraschenden, tiefgreifenden seelischen und körperlichen Reaktionen in der Palliativversorgung führen.
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